Teil 3 des „Schichtsystems für Bekleidung im Outdoorbereich“ beschäftigt sich mit der zweiten Schicht. Nachdem wir beim Baselayer (siehe Teil 2: Baselayer) dafür gesorgt haben, dass unser Schweiß schnell von der Hautoberfläche weggetragen wird, müssen wir nun unsere Körperwärme speichern.
Midlayer
Wir teilen den Midlayer dazu nochmal in zwei einzelne Schichten auf, um den maximalen Effekt der Wärmespeicherung zu erhalten.
Klassisch besteht die nächste Schicht über dem Baselayer aus Fleece, einem Kunstfasermaterial. Sie soll die von euch produzierte Wärme am Körper halten. Fleece hat den Vorteil, dass es den Schweiß gut weiter nach außen ableitet, ist allerdings selten wirklich winddicht. So wird über die Konvektion (siehe Teil 1: Grundlagen) die produzierte Wärme trotz Fleece einfach vom Körper weggetragen. Dabei können die unterschiedlichen Dicken an der Grammzahl pro Quadratmeter erkannt werden. Je höher diese ist, desto dicker und wärmer ist das Fleece. Zudem gibt es Varianten wie Microfleece, der besonders dünn und fein ist, Stretchfleece mit Elasthananteil für maximale Beweglichkeit oder kuscheliges Teddyfleece. Je nach Umgebungstemperatur und eigenem Kälteempfinden muss jeder für sich die passende Dicke finden. Zwar gibt es Fleecevarianten, die winddicht und wasserabweisend sind, allerdings tendieren diese dazu, ein relativ großes und schweres Packmaß zu haben, was sich auf längeren Touren bemerkbar macht. Darüber hinaus gibt es auch Westen aus Fleece, die natürlich leichter sind, aber dafür die Arme nicht warmhalten. Für manche ist dies sicherlich eine gute Alternative.
Ein Nachteil von Fleece ist der sogenannte Pilling-Effekt. Durch das Reiben von beispielsweise Rucksackriemen oder beim Waschen verfilzt ein Teil der obersten Schicht und es bilden sich kleine Knötchen auf dem Fleece. Dies lässt sich, gerade auf Dauer und bei intensivem Gebrauch, auch bei Anti-Pilling Fleece nicht verhindern.
Die Fleecejacke kann je nach Wetterlage bereits die äußerste Schicht sein oder als Backup für kalte Abende oder Pausen im Rucksack mitgeführt werden.
Oftmals findet ihr Fleece auch in 3-in1 Kombinationsjacken, bei denen die innere Schicht eine Fleecejacke ist, die sich über Reißverschlüsse an die darüberliegende Lage zippen lässt. Hier gilt es, sich vorab genau zu informieren und auch mal die Fleecejacke solo zu tragen, denn manche Modelle tendieren dazu, allein getragen etwas komisch auszusehen, zu kurze Ärmel zu haben (da die Überjacke auf die passende Ärmellänge geschneidert wurde und die Fleeceschicht nicht herausschauen soll) oder abstehende weitere Befestigungspunkte wie Knöpfe oder Schlaufen zu besitzen, die dann etwas seltsam aussehen.
In Teil 4 geht es weiter mit der zweiten Midlayer Schicht.
Teil 1: Grundlagen
Teil 2: Baselayer
Das Schichtsystem bei Outdoorbekleidung - Teil 3: Midlayer 1
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